Wieso viele Alben nie erscheinen

0 Shares
Was du im Beitrag erfährst:
  • Wie viele Künstler*innen Majors pro Monat signen
  • Aus welchen Gründen diese die Alben nicht releasen
  • Auf was man beim Vertragsabschluss achten sollte

Wenn Künstler*innen einen Plattenvertrag unterschreiben, ist die Freude verständlicherweise groß und sie können es kaum erwarten ihre Musik mit der schlagkräftigen Unterstützung des Majors der Masse zu präsentieren. Doch dazu kommt es in vielen Fällen gar nicht erst. Viele Künstler*innen releasen im besten Fall einige Singles, das Album wird jedoch zurückgehalten. Doch wie kann es soweit kommen, dass die Plattenfirma einen daran hindert seine Musik mit der Welt zu teilen?

Die Nadel im Heuhaufen

Eine Auswertung, die zwar schon einige Jahre alt ist, zeigt, dass Major Labels im Schnitt pro Tag 2 Artists signen, somit also rund 60 Künstler*innen pro Monat unter Vertrag nehmen. In einigen Artikeln kann man lesen, dass 99% dieser Künstler*innen danach nie ein Album veröffentlichen. Gar nur 0,2% der Signings sollen bis zum Ablauf ihres Vertrags beim Major bleiben ohne gedroppt zu werden.

Selbst wenn diese Zahlen vielleicht übertrieben sind, ist es doch kein Geheimnis, dass die Labels die Nadel im Heuhaufen suchen. Einige wenige ihrer Signings werden zu globalen Superstars und deren Umsätze kompensieren dann die weniger erfolgreichen Künstler*innen – oder eben diejenigen, die gar nie releasen können. Doch was sind denn nun die Gründe, wieso so viele Künstler*innen ihre Musik nicht releasen dürfen? In den wenigsten Fällen liegt es nämlich am Willen der Artists oder der Qualität der Musik.

Zwischen Stuhl und Bank

Einen Vertrag erhält man meist, weil ein A&R an den Artist und dessen Erfolg glaubt. Verlässt dieser jedoch das Label kann es plötzlich geschehen, dass niemand mehr da ist, der das Potential erkennt. Ebenso können die Prioritäten des Labels zu einem Problem werden. Verschieben sich diese, etwa wegen veränderten musikalischen Trends oder einem ähnlich Signing, wird die Musik zurückgehalten. Manchmal hat es auch rein gar nichts mit der Musik zu tun, sondern schlicht mit einer Fusion und der Artist landet dann zwischen Stuhl und Bank.

Häufig signen Labels Künstler*innen zu einem Zeitpunkt, wo diese noch gar nicht ready sind für ein Album (z.B. nachdem ein Song bei TikTok viral ging). Das Label lässt den Artist dann mit verschiedensten Producern arbeiten, in der Hoffnung dabei entstehe ein Hit. Ist dies aus Sicht der Plattenfirma nicht der Fall, produziert man einfach weiter und weiter Songs, die dann nie erschienen. Manchmal signen Labels auch Künstler*innen nur damit sie niemand anders unter Vertrag nehmen kann. Hat man Pech, verlieren sie, kaum ist die Unterschrift unter dem Vertrag trocken, das Interesse.  

Vorsicht beim Vertragsabschluss

Das wäre alles nur halb so schlimm, wenn man einfach den Vertrag auflösen könnte. Doch häufig ist dies eben nicht möglich, selbst dann nicht, wenn einem das Label das Releasen von Musik verunmöglicht. Oder genau deswegen: Ironischerweise schulden die Künstler*innen dem Label nämlich noch ein Album oder sogar mehrere. Daher sollte im Vertrag immer eine Klausel stehen, dank der man den Vertrag auflösen kann, wenn das Label das Album nicht innerhalb einer nützlichen Frist (ein bis drei Jahre) veröffentlicht.

Bevor man also einen Plattenvertrag unterzeichnet – und dies muss nicht zwingend beim Major sein – ist es essentiell, dass man bereits über ein erfahrenes Management verfügt und sich auch rechtliche Unterstützung ins Boot holt. Oder aber man entscheidet sich von Beginn weg independent zu bleiben und seine Masters zu behalten. Arbeitet man mit einem unabhängigen Vertrieb, wie z.B. iGroove, kann man jederzeit selbst entscheiden, wann man Musik veröffentlich und auch wie diese klingt.

0 Shares