Rückgang im Live-Sektor noch größer als 2020

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Der Rückgang des Live-Sektors fällt 2021 noch drastischer aus als im Vorjahr
  • Besucherzahlen und Einkünfte sinken um über 80% verglichen mit vor der Pandemie
  • Wieso auch 2022 kein einfaches Jahr werden wird

Vor nicht ganz einem Jahr berichteten wir von einer Studie, bei der Beschäftige aus dem Livemusik-Bereich danach befragt wurden, wann der Live-Sektor wieder zur vollen Kapazität zurückkehrt. 54,7% glaubten damals, dies sei irgendwann 2021 wieder möglich. Die 30,6%, die der Meinung waren, dies sei frühestens 2022 der Fall sollten leider recht behalten. Doch mehr als das: dass die Covid-Krise noch nicht vorbei ist, zeigt sich nicht nur an den steigenden Fallzahlen in diversen Ländern, sondern auch an weiterhin sinkenden Umsätzen in der Livemusik.

83% weniger Besucher und 81% weniger Einnahmen

Ein neuer Bericht von Live DMA, ein Zusammenschluss verschiedener Veranstalter und Venues aus ganz Europa, zeigt dass die Auswirkungen 2021 sogar noch drastischer waren als im Vorjahr. Die Analyse basiert auf den Daten von 3.200 Mitglieder von Live DMA. 2021 seien noch weniger Künstler getourt als 2020 und der Rückgang der Besucherzahlen betrage, verglichen mit vor der Pandemie, 83%, während es 2020 noch 77% waren. Dementsprechend sanken auch die Einnahmen der Clubs und Live-Venues um 81%, 2020 betrug die Einbuße 75%.

In konkreten Zahlen ausgedrückt wirkt der Rückgang noch dramatischer. Die Venues von Live DMA hatten seit Beginn der Pandemie 141 Millionen Gäste weniger, tausende von Arbeitsplätzen gingen verloren und Einnahmen im Wert von 3,1 Milliarden gingen flöten. Nun stehen wir wieder vor derselben Frage wie bereits voriges Jahr: Wird 2022 wieder die volle Kapazität erreicht? Darauf wetten würden vermutlich die Wenigsten.

Unterstützung dringend nötig

Weniger überraschend fordert Live DMA mehr staatliche Unterstützung, um weiteren Schaden für den Live-Sektor abzuwenden und eine Erholung einzuleiten. Dies betreffe vor allem privatgeführte Veranstaltungsorte sowie Non-Profit-Venues, die keine oder nur wenige Subventionen erhalten und somit fast gänzlich von Zuschauereintritten und Konsumation abhängig sind. Hinzu kommt, dass bereits vor der Krise viele Venues mit sehr schmalem Budget hantierten, vor allem dann, wenn sie auch aufstrebenden Künstlern eine Plattform bieten.

2022 wird nicht leichter

Gerade für weniger etablierte Künstler*innen besteht nun das Risiko, dass sie auch nach der Pandemie weniger Auftrittsmöglichkeiten erhalten, da viele Venues aufgrund der finanziellen Unsicherheit weniger Risiken eingehen und vermehrt auf gestandene Acts setzen. Für Musiker*innen deren Einkommen zu einem großen Teil auf Konzerten beruht, dürfte also auch 2022 kein einfaches Jahr werden.

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