Musikpromotion – Fluch oder Segen?
- Worauf man achten muss, wenn man mit einem Promoter arbeiten will
- Wieso man Playlists nicht nur an der Followerzahl messen sollte
- Wieso Saves wichtiger sind als Streams
Es ist so weit. Du hast nach wochen- oder monatelanger Detailarbeit deine ersten Singles von deinem Mastering Engineer zurückbekommen. Der Sound sitzt, die Lautstärken passen und du bist ein wenig darüber erstaunt wie viel das Mastering aus deinen Songs rausholen konnte. Kurzgefasst: Deinem ersten Release steht nichts mehr im Wege, nur über die Promotion hast du dir noch keine großen Gedanken gemacht. Im Folgenden möchten wir dich auf einige Möglichkeiten und vermeidbare Fehler aufmerksam machen.
Keine Garantien für Erfolg
An erster Stelle solltest du dir im Klaren darüber sein, dass es keine Garantien für eine erfolgreiche Promotion deiner Musik gibt. Kein Promoter der Welt kann für dich in eine Glaskugel schauen und vorhersagen, ob dein Song ein Hit wird oder nicht. Sollte dir eine feste Anzahl von Streams zugesprochen werden, sollten deine Alarmglocken bereitstehen. Hierbei gilt es seriöse von unseriösen Anbietern, die ihre Profite aus den Träumen der Künstler*innen ziehen, zu unterscheiden.
Eine professionelle Agentur würde im Vorfeld redaktionelle Arbeit betreiben und eine Zielgruppe definieren. Hierbei sollte dir klar sein, dass dein Song auch abgelehnt werden könnte. Das heißt nicht zwangsläufig, dass deine Single qualitativ unzureichend ist. Eventuell hat der Promoter keine passenden Strukturen, auf die er zurückgreifen kann, um deinen Song zu verbreiten. Sollte dein nächster Track jedoch für eine Promotion angenommen werden, kannst du dir zu einer hohen Wahrscheinlichkeit sicher sein, dass die Agentur seriös arbeitet.
Realistische Ziele und Transparenz
Es geht hierbei auch vielmehr um langfristige Kooperationen und eine nachhaltige Geschäftsbeziehung. Ein weiteres Merkmal für eine erfolgreiche Zusammenarbeit ist die Transparenz der Promotion-Agentur. Du solltest darauf achten, dass realistische Ziele benannt werden und dass dir kein Return on Investment bzw. Streams garantiert werden.
Außerdem sollten dich deine Partner darüber in Kenntnis setzen, dass Reichweiten nicht zwangsläufig an den Followerzahlen messbar sind. So kann eine Playlist mit 100.000 Followern beispielsweise stimmungsbedingt im Sommer funktionieren und im Winter nicht. Zusammengefasst kannst du Platzierungen in großen Playlisten erhalten, die aber trotzdem keine Streams abwerfen, da die Follower inaktiv sind.
Saves als Boost für deinen Song
Doch genug der Negativität. Streaming Promotion kann für dich als Newcomer nämlich auch äußerst sinnvoll sein, gerade dann, wenn du noch keine eigene Fanbase hast. Du solltest die Platzierungen jedoch als Möglichkeit sehen, um auf dich und deine Musik aufmerksam zu machen. Bedenke hierbei, dass echte Menschen deine Musik zu hören bekommen und es diese zu überzeugen gilt.
Viel wichtiger als die Streams, die du generierst sind dabei die Saves, denn diese haben den meisten Mehrwert für dich. Die Saves sind ein Signal für Relevanz bei algorithmischen Playlists von Spotify, wie beispielsweise „Discover Weekly“. Hierdurch kannst du, ähnlich wie bei der „FY-Page“ auf TikTok, einen automatisch generierten Boost von Spotify erhalten. Ist die Resonanz gut, steigert sich das Ranking deines Songs bei den Algorithmen und dein Song wird öfter ausgespielt.
Mach deine Hausaufgaben
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Musikpromotion gleichsam Fluch oder Segen für einen Newcomer sein kann. Unser Rat an dich: informiere dich ausgiebig und lehne utopisch wirkende Angebote ab, egal wie gut sie klingen. Meistens verbirgt sich ein unseriöser Anbieter dahinter.
Grundsätzlich sollten deine Erwartungen realistisch sein. Natürlich gibt es Szenarien in denen Künstler*innen nach ihrer ersten Single zum erfolgreichen Artist avancieren, aber dies ist definitiv eher die Ausnahme als die Regel. Vielmehr solltest du auf ein langfristiges Wachstum bauen und die Musikpromotion als zusätzliches Tool sehen, um deine Karriere voranzutreiben.
Dieser Beitrag in Zusammenarbeit mit der Musikpromotion Agentur BEFORE EIGHT entstanden.