Instagram und TikTok planen Subscription-Modelle
- Instagram testet Subscriptions für Creator mit acht Preisstufen
- Auch TikTok plant ein Subscription-Modell
- Welche Möglichkeiten und Risiken sich für Musiker*innen auftun
2022 wurde von vielen Expert*innen zum „Jahr der Creator“ erkoren. Eine nicht unbedingt gewagte Prognose, denn sogenannte Creator haben in den letzten Jahren enorme Reichweiten erzielt und die Creator Economy soll einen Wert von geschätzt 100 Milliarden Dollar haben. Nicht zuletzt generieren Creator für die Social-Media-Plattformen viel Traffic und somit ist es in deren Eigeninteresse diese bei Laune zu halten, indem sie ihnen Monetarisierungmöglichkeiten bieten. Genau in diese Richtung zielen die geplanten Subscription-Modelle.
Erste Tests laufen bei Instagram
Schon einigermaßen konkret ist dieses Vorhaben bei Instagram, welche bereits mit ersten Tests gestartet haben. Jedoch noch in sehr überschaubaren Rahmen: gerade einmal 10 Creator aus den USA können das Feature bislang nutzen. Für die Subscriptions stehen acht verschiedene Preisstufen zur Verfügung, beginnend bei den kleinen Beträge 0,99, 1,99, 2,99 und 4,99 bis hin zu 9,99, 19,99, 49,99 und gar 99,99 Dollar pro Monat.
Mehrwert für die Subscriber
Doch was erhalten die Subscriber dafür? Das ist zum einen der Zugriff auf exklusive Live Videos und Storys. Zum anderen erhalten sie einen speziellen Badge, wodurch sie bei Kommentaren oder in der Inbox des Creators herausstechen. Sobald sich jemand anmeldet, erhält er Zugriff auf all den zuvor nur Subscribern zugänglichen Content wie z.B. Storys in den Highlights. Zumindest bis 2023 nimmt Instagram keinen Anteil an den generierten Einnahmen.
TikTok erst in der Planungsphase
Zweifellos lanciert Instagram diese neue Verdienstmöglichkeit auch, um auf den steigenden Druck von TikTok zu reagieren. Doch diese schlafen nicht und haben ebenfalls ein Subscription-Modell für Creator in Planung. Jedoch sind die Informationen hier noch überaus vage, TikTok bestätigt einzig, dass das Feature gegenwärtig getestet wird. Es ist somit noch unklar, was die Creator ihren Subscribern konkret bieten können und ob TikTok einen Teil der Einnahmen einstreicht.
Möglichkeiten und Gratwanderungen
Für Creator wird sich, insbesondere bei TikTok, die Frage stellen, welchen Content sie nutzen, um den Algorithmus zu bespielen und welchen sie ausschließlich ihren Subscribern anbieten wollen. Dies dürfte sich als ziemliche Gratwanderung herausstellen, da man zum einen neue Follower gewinnen will, zum anderen den zahlenden Subscribern etwas bieten muss. Ebenfalls noch offen ist, ob die User, vor allem die der dominierenden Generation Z, gewillt sind monatlich zu bezahlen, oder ob sie gelegentliche Donations bevorzugen.
Trotz der offenen Fragen könnten sich für Musiker*innen mit einer engagierten Fangemeinde hier zweifellos neue Möglichkeiten auftun. Ob dies ein Ersatz oder eher eine Ergänzung zu Plattformen wie Patreon oder OnlyFans darstellt, wird sich erst zeigen, wenn die Subscriptions offiziell verfügbar sind. Wirklich spannend für Künstler*innen würde es aber dann werden, wenn auch Streamingplattformen Subscriptions anbieten würden, mit welchen man seinen Fans exklusiven Content offerieren könnte.