iGroove einigt sich mit Microsoft – Artikel im Sonntags Blick (23.07.17)
- Wieso es zum Clinch mit Microsoft kam und wie dieser schließlich gelöst wurde
Schweizer David iGroove gegen Tech-Branchen-Goliath Riese Microsoft gibt klein bei
Nach der SonntagsBlick-Berichterstattung darf das Schweizer Startup iGroove seinen Namen behalten.
Microsoft wollte dem Schweizer Jungunternehmen iGroove die Verwendung des Namens verbieten lassen – dies, nachdem der IT-Gigant aus den USA die Musikvertriebsfirma aus Lachen SZ ursprünglich sogar noch gefördert hatte.
SonntagsBlick machte den unappetitlichen Fall Anfang Mai publik, als sich iGroove einen Rechtsstreit mit der Milliardenfirma nicht leisten konnte.
Jetzt scheint die Posse ein gutes Ende zu nehmen. «Microsoft Schweiz war plötzlich dialogbereit», sagt Moris Marchionna (37), Mitgründer von iGroove. Nach der Berichterstattung fanden Gespräche statt. In «freundlicher Atmosphäre», wie Marchionna betont.
Ergebnis: iGroove darf weiter iGroove heissen – zumindest in Deutschland, Österreich und der Schweiz. «Wir sind glücklich mit dieser Einigung. Unser Fokus liegt in den nächsten zwei Jahren im deutschsprachigen Markt und besonders bei deutschsprachigen Künstlern», ergänzt iGroove-Chef Dennis Hausammann (33).
Internationale Expansion vorantreiben
Microsofts Befürchtung, der Firmenname klinge wie sein Musikradio Groove, ist offenbar verflogen – hierzulande ist das Streaming-Angebot von Microsoft ohnehin kaum bekannt. iGroove hingegen hat sich zur zweitgrössten Download-Plattform der Schweiz gemausert.
Der Kompromiss zwischen iGroove und Microsoft: Die Schweizer verzichten darauf, ihre Marke in Europa registrieren zu lassen, dürfen sie jedoch weiter benutzen. So liessen es sich die drei Jungunternehmer vertraglich vom Bill-Gates-Konzern zusichern. Nun können sie die internationale Expansion vorantreiben.
Das Angebot des Start-ups: Musik kann per SMS gekauft und bezahlt werden. Dies ist eine Art Fairtrade-Plattform für Musiker, die überdurchschnittlich an den Einnahmen beteiligt werden. In Zeiten, in denen Musiker kaum noch etwas an ihrer Musik verdienen, stösst dies auf grosse Resonanz: Rund 6000 Künstler machen mit.
Artikel von Moritz Kaufmann
Den Original-Artikel gibt es hier.