Höhere Soundqualität aber tiefere Auszahlungen

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Apple Music und Amazon bieten bessere Soundqualität ohne Aufpreis
  • Wieso diese beiden Tech-Giganten sich zu diesem Schritt entscheiden
  • Wieso dies gut für die Konsumenten, aber schlecht für die Musiker ist
  • Wieso Streamingabos zu günstig sind

Aus Sicht der Konsumenten klingt es großartig: Apple Music hat angekündigt ab Juni die Musik in besserer Audioqualität anzubieten und dies ohne Aufpreis. Amazon Music verkündete daraufhin in Windeseile, dass auch sie künftig keinen Aufpreis mehr verrechnen. Damit erhöhen sie den Druck auf Anbieter wie Deezer und Tidal, die höhere Preise für bessere Soundqualität verlangen, wie auch auf Spotify, die HiFi-Qualität für dieses Jahr angekündigt haben.

Gut fürs Ohr – schlecht für den Geldbeutel

Auch für Musiker hat dies einen positiven Aspekt, da die Konsumenten nun ihre Songs so zu hören bekommen, wie sie produziert wurde und nicht in einer komprimierten Version. Betrachtet man jedoch die Einnahmen, sind dies keine guten Neuigkeiten für Künstler. Durch den Verzicht auf höhere Abokosten, verzichten Apple und Amazon auch auf zusätzliche Einkünfte und somit wird auch weniger an die Künstler ausgeschüttet.

Doch wieso machen Apple und Amazon dies? Einerseits ist da natürlich die Konkurrenz mit anderen Streaminganbietern, die alle in etwa dieselben Songs im Repertoire haben. Vor allem liegt es aber daran, dass für Apple und Amazon das Streaming alles andere als die Haupteinnahmequelle ist. Viel eher sollen die Konsumenten die bessere Soundqualität auf den von ihnen produzierten Speakern oder AirPods genießen. Apple macht alleine mit AirPods das x-fache an Umsatz als Spotify insgesamt.

Zu tiefe Abopreise fürs Streaming

Dies ist jedoch nur das neuste Kapitel eines bereits länger bestehenden Problems: Streamingabos sind schlicht zu günstig. Seit Jahren liegt der Preis mehr oder weniger unverändert bei 9,99 bzw. noch deutlich tiefer bei Familien-, Partner- oder Studentenangeboten. Doch nur schon aufgrund der Inflation müsste z.B. ein Spotify-Abo in den USA $13,36 kosten und nicht wie seit Jahren $9,99.

Obwohl sie argumentieren, dass höhere Preise die Konsumenten wieder zum illegalen Download verführen würde, hat Spotify nun in einigen Märkten die Preise angehoben. Die Ankündigungen von Apple und Amazon dürften die Preiserhöhungen jedoch bremsen oder gar zum Stillstand bringen. Die Message an die Musiker ist klar: erwartet in absehbarer Zeit keine höheren Auszahlungen.

Fazit

Es besteht nun einzig die Hoffnung, dass die Streaminganbieter zwar auf einen Preisaufschlag von 5 Euro für HiFi verzichten, dafür aber alle ihre Abos um ein oder zwei Euro anheben. Falls dies nicht eintrifft, ist es einzig ein weiterer Schritt im Kampf um Marktanteile, der auf Kosten der Auszahlungen an die Künstler ausgetragen wird, zusätzlich befeuert von zwei Tech-Giganten, die primär ihre Geräte an die Nutzer verkaufen wollen.

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