Dos und Don’ts bei der Streaming Promotion

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Wieso der Kauf von Streams nicht nur ein Risiko, sondern auch nutzlos ist
  • Wie die Streamingdienste erkennen, wenn betrogen wird
  • Welche Streaming Promotions erlaubt sind

Wenn man seine Musik bei Streamingplattformen wie Spotify, Apple Music, Deezer oder Tidal erhältlich macht, hat man natürlich das Ziel möglichst viele Streams zu erzielen. Um so ärgerlicher ist es, wenn sein Release schon nach kurzer Zeit nicht mehr verfügbar ist. Die Fokussierung auf Zahlen in der heutigen Musikwelt verleitet viele dazu zu unlauteren Mitteln zu greifen. Wer auf dubiose Angebote zurückgreift, muss jedoch auch damit rechnen, dass sein Release plötzlich nicht mehr erhältlich ist.

Betrug gab es in der Musikbranche schon immer: Manager bestachen Radios, damit die Songs ihrer Künstler gespielt wurden oder Labels kauften ihre eigenen CDs, um die Verkäufe anzukurbeln. Die neuen Technologien führen zu einer nie dagewesenen Anzahl von Betrugsvarianten. Wir wollen hier gar nicht auf alle Möglichkeiten der Manipulation eingehen, um niemanden auf dumme Gedanken zu bringen. Da es einigen womöglich nicht ganz klar ist, was tatsächlich erlaubt ist und was nicht, möchten wir hier trotzdem die gängigsten Methoden aufzeigen.

Fake Streams: Finger weg von Playola

Eine einfache Googlesuche zeigt, dass es unzählige Angebot im Netz gibt, die durch den Kauf von Streams helfen sollen seine Zahlen zu steigern. Auch wenn die Websites und Angebot auf den ersten Blick seriös wirken, sind es leider die allerwenigsten davon. Eine einfache Grundregel ist: Wenn ein Angebot so gut ist, dass es fast nicht wahr sein kann, ist es vermutlich auch nicht wahr. Wir haben uns zahlreiche Angebote angeschaut und diese verglichen. 10’000 Streams bekommt man beispielsweise schon ab 19.90 Euro, meist kosten sie um die 35 Euro. Doch auch Angebote, bei denen 10‘000 Streams für rund 100 Euro angeboten werden sind deswegen nicht seriöser – man bezahlt einfach mehr für das Risiko gesperrt zu werden.

Viele Websites bieten auch an, dass man sich Streams in spezifischen Ländern kaufen kann oder ausschließlich Premium Streams. Das klingt natürlich umso verlockender, gerade auch weil viele Anbieter sehr gutklingende Reviews von zufriedenen Kunden auf ihrer Website platzieren. Doch auch hier ist die Chance sehr hoch, dass man es mit Click Farmen oder anderen unlauteren Methoden zu tun hat.

Abgesehen vom Risiko, dass der Song wieder von den Plattformen entfernt wird, macht ein Kauf von Plays auch sonst nur wenig Sinn:

Nehmen wir mal an jemand will 100‘000 Spotify-Streams kaufen, die gemäß Anbieter ausschließlich aus Deutschland kommen. Die Preise für solche Angebote variieren, man müsste jedoch mit ungefähr 300 Euro rechnen.

Für diese 100‘000 Streams erhaltet ihr von eurem Vertrieb allerhöchstens 300 Euro ausbezahlt. Finanziell ist es also im Idealfall ein Nullsummenspiel jedoch mit dem Risiko, von Spotify gesperrt zu werden. Nicht zu vergessen, dass man damit keinen langfristigen Profit macht, weil man einzig seine Streams kurzfristig erhöht jedoch keinen richtigen Fan gewinnt, der sich dann auch die nächsten Releases anhört und einen supportet.

Selbiges gilt natürlich auch für den Kauf von Followers, Streams auf Playlists und ähnlichen Angeboten. Finger weg!

Abnormales Streamingverhalten: Das Release wird gesperrt

Spotify und Konsorten haben bekanntlich hervorragende Algorithmen, die ihren Nutzern die passende Musik vorschlagen. Ebenso gut eingestellt sind ihre Algorithmen, wenn es darum geht, möglichen Betrug aufzudecken. Wenn ein Künstler versucht seine Streams künstlich zu steigern, werden die Streamingdienste dem früher oder später auf die Schliche kommen. Es ist ihnen dabei herzlich egal, ob der Künstler auf ein seriös wirkendes Angebot hereingefallen ist. Spotify, als Beispiel, bezahlt die Künstler nach folgendem Prinzip aus: Sie nehmen die durch Abos und Werbung generierten Einnahmen und verteilen sie aufgrund der erzielten Streams an die verschiedenen Künstler. Wenn nun also jemand mittels einem Bot, der einen Song immer 31 Sekunden abspielt (ab 30 Sekunden gilt es als Stream), seine Streamingzahlen manipuliert, verdienen daher andere Künstler weniger und man kann faktisch von Diebstahl sprechen.

Bei der Analyse der Daten berücksichtigen die Streamingdienste unter anderem folgende Faktoren:

  • Anzahl der Streams eines Releases pro Woche
  • Anzahl der User, die das Release gestreamt haben
  • Gesamtzahl der Streams / Gesamtzahl der User, die den Track streamen
  • Anzahl Tracks auf dem Release
  • Anzahl kurzer Tracks auf dem Release (< 60 Sekunden)
  • Anzahl kurzer Streams auf dem Release (< 60 Sekunden)
  • Territoriale Aktivität

Wenn einer dieser Faktoren verdächtig erscheint, wird das Release auf der Plattform gesperrt und die als fake identifizierten Streams werden nicht ausbezahlt. Wenn der Song über iGroove vertrieben wird, erhalten wir vom Shop eine Benachrichtigung, woraufhin wir mit dem betroffenen Künstler in Kontakt treten.

In den meisten Fällen erkennen auch wir, dass die Streamingzahlen verdächtig sind. Wenn zum Beispiel ein Deutschrap-Song einen Großteil seiner Streams auf den Philippinen generiert oder fast alle Streams von Gratis-Accounts oder über Desktop-Geräte generiert wurden, ist es sehr offensichtlich, dass hier nachgeholfen wurde. Hier ist auch wichtig zu erwähnen, dass wir keinen Einfluss darauf haben, ob die Streamingdienste Songs sperren oder illegal generierte Streams löschen. Die Shops haben das Recht Releases ohne Vorwarnung zu entfernen, wenn der Verdacht auf Betrug besteht. iGroove hat darauf keinerlei Einfluss. Ebenso wenig haben wir ein Interesse daran, dass Musik entfernt wird, denn auch wir verdienen nur dann, wenn diese erhältlich ist. Des Weiteren behalten wir uns das Recht vor Künstler die manipulieren zu sperren.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass die Algorithmen Alarm schlagen, ohne dass ein Betrug vorliegt. Etwa wenn eine spezielle Promoaktion auf einen Schlag für viele Streams gesorgt hat oder eine Band mit bislang wenigen Followers plötzlich viele Streams auf einem Song hat (z.B. wenn ihr Track in einer Werbung gespielt wird). In solchen Fällen kann man den Streamindiensten jedoch auch klar vorlegen, wieso die Streamingzahlen von der Norm abweichen und der Song wird wieder aufgeschaltet.

In allen anderen Fällen bleibt der Song jedoch nicht erhältlich und bei regelmäßigem Beschiss riskiert man gänzlich von der Plattform verbannt zu werden. Mit dem Versuch kurzfristig seine Einnahmen zu steigern, schadet man also unter dem Strich nur seiner kompletten Karriere.

Was für Streaming- und Playlist-Promotions sind denn nun erlaubt?

Die Regeln der Streaminganbieter sind sehr strikt und somit könnte man sagen: praktisch nichts. Wie oben schon erwähnt, sollte man vor allem die Finger lassen von Angeboten, bei welchen eine fixe Anzahl Streams versprochen wird (insbesondere zu tiefen Preisen).

Andere Angebote bewegen sich in einem Graubereich. So ist es offiziell zwar nicht erlaubt Platzierungen in Playlisten zu verkaufen, da dies aber von unzähligen Anbietern offeriert wird, scheinen Spotify und Konsorten dies zu einem großen Teil zu tolerieren.

Dies ist hauptsächlich damit zu begründen, dass beim Verkauf einer fixen Anzahl Streams häufig Bots zum Einsatz kommen und somit keine echten Menschen die Musik konsumieren. Gerade diese Bots werden von den Algorithmen erkannt und unterbunden.

Wenn man sich hingegen einen Platz in einer Playlist kauft, welche dann von echten Hörern gestreamt wird, reagieren die Algorithmen nicht.

iGroove bietet seinen Kunden Streaming Promotions in Zusammenarbeit mit seriösen Partnern an. Man kann dabei zwischen verschiedenen Packages für Platzierungen in Playlists wählen, die nach verschiedenen Genres aufgeteilt sind. Wir bieten diverse Angebot im deutschsprachigen Raum, wie auch eine internationale Promotion.

Bedenkenlos buchen kann man zudem Angebote wie Playlist Push oder Submithub. Hier bezahlt man, einfach gesagt, die Kuratoren nicht für eine Aufnahme in eine Playlist, sondern für ihr Feedback. Natürlich nehmen die Kuratoren den Song, wenn er ihnen gefällt, ebenfalls in ihre Playlist auf.  

Hast du ein Angebot, welches auf dich einen seriösen Eindruck macht du bist dir aber trotzdem nicht ganz sicher? Dann kontaktiere den iGroove-Support und hole unsere Meinung ein.

Keine Songs in Dauerschlaufe

Eine weitere populäre aber verbotene Methode ist das Hören in Dauerschlaufe. Natürlich kommt es vor, dass man einen Song (auch mal den eigenen) vier, fünf oder auch 10 Mal hintereinander hört. Ist auch kein Problem. Hört man sich einen Song hingegen über einen oder mehrere Tage in Dauerschlaufe an? Das kommt vielleicht in Foltergefängnissen vor aber sicherlich nicht bei normalen Musikkonsumenten. Das sehen auch die Algorithmen der Streamingdienst so und deshalb wird ein Song gesperrt, wenn er in Dauerrotation genommen wird. Man sollte also weder seinen eigenen Song in Dauerschlaufe hören noch seine Fans dazu animieren, dies zu tun. Dies ist für die Algorithmen sehr leicht zu erkennen und der Song ist somit bald nicht mehr verfügbar und auch das Geld sieht man nicht.

Neben ganz offensichtlichen Betrugsversuchen gibt es auch noch andere Gründe, wieso Songs von den Streamingplattformen entfernt werden können:

Keine Release ohne alle Rechte an der Musik

Wenn man einen Song auf den Streamingplattformen veröffentlichen will, ist eine der Grundvoraussetzungen, dass man alle Rechte an Text und Musik besitzt.

Gerade im Rap-Bereich kommt es hier gelegentlich zu Problemen. Einige Beispiele dafür:

  • Ein Rapper hat einen Track über den Beat der neusten Travis Scott Single aufgenommen und will diesen mit seinen Fans teilen. Kann er gerne machen, jedoch nicht über die offiziellen Streaming- und Downloadshops. Wenn man die Rechte an der Musik nicht hat, muss man andere Kanäle nutzen und den Song zum Beispiel als Gratis-Download seinen Fans zur Verfügung stellen.
  • Wenn Rapper im Internet Beats kaufen, müssen die Nutzungsbedingungen genau gelesen werden. Allenfalls hat man mit den erworbenen Rechten nicht die Berechtigung diesen über alle Plattformen zu veröffentlichen.
  • Gelegentlich kommt es auch bei Features zu Problemen, da die Veröffentlichung nicht mit diesen abgesprochen wurde. Dazu ein konkretes Beispiel: wir hatten bei iGroove den Release einer Single, auf der ein Nummer-1-Rapper zu Gast war. Kaum war diese erhältlich, hat der Manager des Rappers beim Major, bei dem dieser unter Vertrag ist, interveniert. Diese haben dann sofort dafür gesorgt, dass der Song wieder von den Plattformen genommen wurde. Gerade bei prominenten Featuregästen unbedingt die Veröffentlichung genau absprechen.

Eine Ausnahme stellen Cover-Songs dar. An diesen hat man zwar nicht die Rechte, es ist jedoch erlaubt Covers zu veröffentlichen. Diese müssen aber sowohl bei der Erfassung im iGroove-System als Cover markiert werden und zusätzlich müssen bei den Feldern Komponist und Textautor die Urheber des Originalsongs eingetragen werden. Dies gilt nur, wenn sowohl Melodie und Text genau dem Original entsprechen. Wenn man eine deutsche Version eins Beatles-Songs aufnimmt, gilt dies nicht als Cover.

Fehlerhaftes Cover

Ein weiterer Grund für einen Takedown kann das Cover des Releases sein. Auf was man alles achten muss beim Artwork erfahrt ihr in diesem Blogbeitrag.

iGroove prüft jedes Release manuell und somit werden keine Releases mit fehlerhaften Covers ausgeliefert.

Hast du noch Fragen zur Streaming Promotion?

Dann melde dich bei unserem Support unter [email protected] oder schreibe uns im Chat.

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