Die Gaming Industrie wird immer wichtiger für Musiker*innen

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Wie die Musik- und die Gamingbranche bislang zusammenarbeiteten
  • Welche Symbiosen in Zukunft denkbar sind
  • Wie Musiker dadurch ihre Einnahmen steigern können

Gaming als Marktführer

Videospiele sind schon lange kein Nischenthema mehr. Im Gegenteil: Die Gamingbranche ist größer als die Musik- und Filmindustrie zusammen. Game-Verfilmungen sind schon lange kein Novum mehr, doch auch auf die Musikindustrie hat die Welt des Gamings eine enorme Strahlkraft. Die geht mittlerweile weit über Soundtracks oder Trailer mit beliebten Songs hinaus. Was die Zukunft bereit hält, wie weit die Symbiose aus Gaming und Musik mittlerweile geht und warum gerade Rapmusik eine besondere Rolle spielt, erklären wir hier.

Neuentdeckungen

Laut Erhebungen von MRC Data entdecken bereits 28% der Gen-Z-Musikkonsumenten neue Musik durch Videogames. Videospiele werden also nicht nur durch lukrative Deals zu einem immer wichtigeren Medium für Musiker*innen – auch als Promokanal ist die Gamingwelt mittlerweile extrem relevant. Labels bemühen sich daher um gute Beziehungen zu Game-Publishern. Das kann weit über die simple Implementation eines Songs in einen Spielsoundtrack hinaus gehen.

Kooperationen

Das prominenteste Beispiel für derartige Mammut-Kooperationen dürften wohl die Live-Events in Fortnite darstellen. Im Rahmen der sogenannten Rift Tour gab es bereits interaktive Ingame-Konzerte von Travis Scott, Ariana Grande und J Balvin. Doch auch Platzierungen in Spielen wie GTA, Tony Hawk‘s oder Guitar Hero konnten ohnehin schon bekannte Songs schon vor Jahren enorm boosten. Eminems „Survival“ wurde für den Trailer von Call of Duty: Ghosts verwendet und mit einem entsprechenden Musikvideo versehen – die Single ging in den USA Platin.

Monetarisierung

Während sich die Musikindustrie in den letzten Jahren komplett aufs Streaming verlagert hat, sind im Gaming sogenannte free-to-play Modelle längst etabliert. Lootboxen, Battlepass und andere Ingame-Käufe sind ein deutlich langlebigeres Monetarisierungsmodell als ein einmaliger Kaufpreis. Auch die Musikindustrie bewegt sich immer mehr in diese Richtung – selbst die ursprünglich auf Gaming ausgelegte Streamingplattform Twitch wird mittlerweile von zahlreichen Musiker*innen genutzt. Die Zahlungs- und Supportbereitschaft der Fans steigt. Laut Erhebungen von YouGov wären 43% der Amerikaner bereit, für Konzert-Livestreams zu zahlen.

Die Rolle von HipHop

Rapartists gehören zu den smartesten und progressivsten Marketern der Industrie. Kein Genre bewegt sich näher am Zeitgeist und formt diesen so stark mit. Das ist dabei nicht einmal zwingend der Kultur geschuldet, sondern besonders der Fanbase, die jung, hungrig und bereit für Fortschritt ist. Untersuchungen von Midia Research haben ergeben, dass HipHop-Fans besonders kauffreudig dem Fantum frönen und bereit sind, Geld für Merch, Streams und beispielsweise Ingame-Käufe während der Konzert-Events in Fortnite auszugeben. In dieser Zukunft der neuen Geschäftsmodelle könnte das eine immer größere Rolle spielen.

Die Zukunft

Die Entwicklungen der Zukunft sind kaum abzusehen. Einige Firmen, darunter Virtual-Reality-Marktführer Facebook, arbeiten beispielsweise an einem sogenannten Metaverse – eine komplett digitale HUB-Welt, in der Nutzer*innen quasi alles unternehmen können. Die Implementation von Musik bietet da unbegrenzte Möglichkeiten. Das könnte auch kleineren Künstler*innen Türen öffnen, denn bisher fokussieren sich die Games, die meist Multimillionen-Produktionen sind, auf bekannte und beliebte Acts. Neue Technologien wie NFTs geben bereits einen kleinen Vorgeschmack und könnten im Metaverse eine große Rolle spielen.

Fazit

Die Zukunft ist ungewiss, aber verdammt spannend. Musik- und Gamingbranche gehen immer engere Partnerschaften ein, neue Technologien öffnen Tür und Tor für innovative Ausspielwege und Monetarisierungsmodelle. Gerade junge Fans sind bereit, diesen Weg mitzugehen. Das dürfte nicht nur kulturell wahnsinnig interessant werden, sondern auch ziemlich lukrativ für beide Industrien. Welche Schattenseiten mit dieser Entwicklung einhergehen, wird sich wohl in den nächsten Jahren herauskristallisieren.

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