Die deutsche Musikindustrie wächst weiterhin
- Der Umsatz im ersten Halbjahr betrug 967 Millionen Euro (+5,5%)
- Das Streaming bleibt der Wachstumstreiber und wächst weiter, wenn auch weniger stark
- Vinyl wächst, CDs und Downloads verlieren weiterhin
Der Bundesverband der Musikindustrie (BVMI) hat die Zahlen des ersten Halbjahrs 2022 veröffentlicht. Dies zeigen, dass die deutsche Musikmarkt, der viertgrößte weltweit, weiterhin auf Wachstumskurs ist, wenn auch nicht mehr ganz so stark wie in den beiden (Pandemie-) Jahren zuvor. Verglichen mit dem ersten Halbjahr 2021 beträgt das Wachstum 5,5%, vor einem Jahr waren es noch 12,4%. Konkret betrug der Umsatz 967 Millionen Euro.
Streaming
Das stärkste Format und größte Wachstumstreiber bleibt wenig überraschend das Streaming. Dieses hat im Jahresvergleich um 9,1% zugelegt und ist nun für 73,3% des Gesamtumsatzes verantwortlich. Voriges Jahr waren es 70,6%, 2020 erst 65,7%.
Downloads
Downloads verschwinden zunehmend in der Bedeutungslosigkeit und trugen nur noch 2,4% bei. Im Vorjahr waren es 3,3%, 2020 immerhin noch 5,1%. Insgesamt machen die digitalen Formate 80,2% des Marktes aus.
CDs
Während in den USA CD-Verkäufe wieder zunehmen, sind sie in Deutschland immer noch rückläufig. Mit 6,5% hat sich der Rückgang jedoch deutlich verlangsamt, im Vorjahr waren es noch schmerzhaftere 16,4%.
Vinyl
Vinyl wächst ungebremst und hat im Jahresvergleich nochmals um 12,3% zugelegt. Unterdessen machen Schallplatten 6,2% des Marktes aus und haben Downloads längst als drittgrößte Einnahmequelle abgelöst. Gesamthaft machen die physischen Formate noch rund einen Fünftel (19,8%) des Marktes aus.
Will man ein Haar in der Suppe suchen, dann ist es sicherlich, dass das Streamingwachstum von 19,9 % (erstes Halbjahr 2021) auf 9,1% zurückgegangen ist. Dies obwohl Deutschland als Streaming-Langsamstarter gerade bei den Subscriptions weiterhin Luft nach oben hätte. Spannend zu beobachten wird weiter sein, ob die CD-Verkäufe bald ihren Tiefpunkt erreicht haben oder sogar in absehbarer Zeit wieder auf tiefem Niveau steigen, wie dies wie erwähnt in den USA der Fall ist.