Wie groß ist eigentlich der NFT-Markt?

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Was du im Beitrag erfährst:
  • Wie viele Milliarden 2021 mit NFTs umgesetzt wurden
  • Wieso trotzdem viele NFTs für kleine Beträge verkauft werden
  • Wieso dies nicht unbedingt schlecht sein muss

Man liest immer wieder von NFT-Verkäufen im Millionenbereich und die Non-Fungible Tokens sind definitiv einer der größten Hypes des Jahres 2021. Doch welches Volumen hat dieser Markt effektiv? Dies wollte auch Chainalysis wissen, die ihren NFT Market Report veröffentlichten. Gemäß ihrer Auswertung wurden vergangenes Jahr 26,9 Milliarden Dollar für NFTs ausgegeben. Der mit Abstand populärste Marketplace ist OpenSea, wo allein NFTs im Wert von 16 Milliarden den Besitzer wechselten.

NFTs sind primär visuell

Wie viele dieser NFTs aus dem Musikbereich stammen, wird nicht einzeln aufgeschlüsselt, was nicht unbedingt für ein riesiges Volumen spricht. Die größten Umsätze werden weiterhin im visuellen Bereich gemacht, besonders hervorgehoben werden dabei Bored Apes, CyberKongs, CrypToadz oder Pudgy Penguins. Auch wenn man primär von Millionenverkäufen liest, wechseln die meisten NFTs gemäß Chainanalysis für unter 10.000 Dollar ihren Besitzer. 19% aller Transaktionen liegen zwischen 10.000 und 100.000 Dollar und solche über 100.000 bei weit unter einem Prozent.

Tiefe Preise – wenige Käufer

Wer nun bereits völlig im NFT-Rausch ist, sollte jedoch auch eine andere Studie namens „Mapping the NFT revolution“ beachten. Für diese wurden 6,1 Millionen NFT-Transaktionen zwischen 2017 und April 2021 analysiert. Dabei kam heraus, dass 75% aller Verkäufe im Schnitt nur 15 Dollar einspielten. Gemäß der Studie erreichte gerade Mal ein 1% der Transaktionen einen Wert von über 1.594 Dollar. Was ebenfalls aufhorchen lässt: 85% aller Transaktionen wurden von gerade einmal 10% aller Händler ausgeführt.

Weiter zeigt die Auswertung, dass im Zusammenhang mit NFTs häufig von Kunst die Rede ist, diese jedoch nur 10% der Transaktionen ausmacht. Über 80% der Verkäufe stammen aus dem Bereich Collectibles und Games. Auch hier wird Musik nicht separat erwähnt. Auch wenn das Datenmaterial mehrheitlich von vor dem großen Hype stammt, glauben die Verfasser nicht, dass sich seither viel geändert hat.

Das Gate Keeping ist nicht verschwunden

Besonders überraschte sie, dass NFTs nicht für die erwartete Demokratisierung sorgen und auch die Mittelmänner nicht verschwinden. Das Gate Keeping erscheine nun einfach in anderer Form. Gemünzt auf das Musikgeschäft könnte man es so zusammenfassen, dass es sich ähnlich verhält wie beim Streaming und somit nur eine sehr kleine Schicht von Künstler*innen profitiert.

Fazit

Die zwei Studien kommen auf ziemlich unterschiedliche Resultate, beide zeigen aber, dass viele NFTs nicht für wirklich hohe Summen verkauft werden. Was auf den ersten Blick negativ erscheinen mag, kann durchaus auch positiv sein. Dies könnte nämlich darauf hindeuten, dass NFTs auch für den durchschnittlichen Fan erschwinglich werden und hier wird es ja dann erst interessant für Musiker*innen, zumindest diejenigen, die nicht zu den Superstars gehören und NFTs im sechs- oder siebenstelligen Bereich verkaufen können.

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