Spotify will stärker gegen manipulierte Streams vorgehen
- Wie Spotify die Künstler*innen mit legitimen Streams schützen will
- Was die Konsequenzen sind, wenn man Streams manipuliert
- Wie iGroove bei Verdacht auf Betrug vorgeht
Wir haben schon mehrfach darauf hingewiesen, dass man mit manipulierten Streams nicht nur allen Künstler*innen, die auf Betrug verzichten, schadet, sondern häufig auch sich selbst. Ebenso haben wir bereits kritisch hinterfragt, ob Spotify und andere DSPs wirklich konsequent genug gegen Bot-Streams und andere Betrugsmethoden vorgehen. Spotify hat nun zumindest kommuniziert, die Schraube nochmals anzuziehen.
Trotz regelmäßigen Warnungen aus der Industrie, greifen noch immer viele Künstler*innen auf Angebote zurück, die einen schnellen Boost der Streamingzahlen versprechen. Spotify stellt klar: „Wir haben ein großes Team von Entwickler*innen, die daran arbeiten, manipulierte Streaming-Aktivitäten auf Spotify zu erkennen, einzuschränken und zu entfernen, damit wir Künstler*innen und ihre legitimen Streams schützen können.“
Sollte Spotify manipulierte Streams erkennen, kann dies dazu führen, dass Auszahlungen zurückgehalten, Streamingzahlen korrigiert, Chartpositionen angepasst oder sogar die Musik von Spotify entfernt wird. Wird die Musik entfernt, erhält dein Vertrieb eine Benachrichtigung und der Artist erhält die Möglichkeit zu beweisen, dass die Streams auf legalem Weg zustande kamen, was jedoch in den wenigsten Fällen gelingt.
Spotify weist in dem Video auch darauf hin, dass man seine Zahlen bei Spotify for Artists im Auge behalten soll, wenn man eine Promotion gebucht hat. Wie man fake Streams erkennt, haben wir in diesem Artikel bereits detailliert dargelegt.
iGroove überwacht die Streamingzahlen seiner Künstler*innen täglich und versendet eine Warnung, sobald die Zahlen verdächtig erschienen, damit die Promotion frühzeitig abgebrochen werden kann.
Da Spotify teilweise sehr rigoros vorgeht und die Streams korrigiert oder die Musik entfernt ohne vorherige Warnung, ergibt sich ein anderes Problem: Man kann manipulierte Streams natürlich auch für andere Künstler*innen kaufen, um deren Karrieren zu schaden. Wie Spotify und andere DSPs in solchen Fällen vorgehen wollen, ist bislang noch unklar.