Deutsche Musikindustrie wächst um 9%
- Der Wachstumstreiber bleibt das Streaming, welches um 24,6% wächst
- CDs und Downloads weiter im Sinkflug – Vinyl wächst
- Gesamthaft sinken physische Verkäufe um 11,7%
Während die Musiker starke Verluste hinnehmen müssen, wächst die deutsche Musikindustrie auch im Pandemie-Jahr.
Wie wir kürzlich berichteten, kam es in der deutschen Kultur- und Kreativwirtschaft zu massiven Einbußen. Alleine im Musikmarkt kam es zu einem Einbruch von 54%, was unzählige Künstler direkt trifft. Anders sieht es bei den Umsätzen der Musikindustrie aus: hier sind die Umsätze nämlich trotz der Pandemie gestiegen.
Wachstum dank Streaming
Laut den neusten Zahlen des Bundesverbands Musikindustrie (BVMI) betrug der Gesamtumsatz 1,79 Milliarden – 9% mehr als 2019. Wenig überraschend basiert die Steigerung primär auf dem Streaming. Die Umsätze wuchsen um 24,6% und somit macht das Streaming nun 63,4% des Gesamtmarktes aus (2019: 55,5%). Insgesamt sorgt der digitale Musikkonsum für 71,5% der Umsätze.
CDs verlieren – Vinyl wächst stark
CDs sorgen weiterhin für den zweitgrößten Umsatz, obwohl dieser um 18% sank. Auf dem dritten Platz liegen nicht mehr die Downloads (-24,8%), sondern neu Vinyl, welche 5,5% des Gesamtumsatzes ausmachten. Vinyl wuchs prozentual gleich stark wie das Streaming und setzte 99 Millionen Euro um. Trotzdem ist die Schallplatte noch weit davon entfernt für mehr Umsatz zu sorgen als CDs, wie dies in den USA dieses Jahr erstmals seit langem der Fall war.
Trotz des Erfolgs von Vinyl sanken die physischen Umsätze um 11,7% verglichen mit dem Vorjahr, während der digitale Teil um 20,3% wuchs trotz des Einbruchs der digitalen Verkäufe. Die BVMI führt das Wachstum nicht zuletzt auf den Lockdown zurück, wo die Leute zwangsläufig Musik noch stärker im digitalen Raum konsumierten.