Master Rights: Behalte die Rechte an deinen Songs
- Was es bedeutet, wenn ein Künstler sagt, er sei im Besitz seiner Masters
- Wieso Master Rights wichtig sind und wie man als Künstler damit Geld verdient
- Welcher Anteil der Streamingeinnahmen für die Master Rights ausgeschüttet wird
- Wieso die Master Rights häufig dem Label gehören
Hat man einen Song aufgenommen, entstehen die sogenannten Master Rights, also die Rechte an der Aufnahme. Zudem gibt es noch die Publishing Rights oder Verlagsrechte, die bereits beim Schreiben eines Songs entstehen. Wenn ein Künstler also sagt, er besitze seine Masters bedeutet dies, dass er die Rechte an der Aufnahme hat. Die Publishing Rights liegen wiederum bei den Textautoren und Komponisten eines Songs. Und natürlich generiert man mit beiden Rechten Einnahmen.
In diesem Beitrag fokussieren wir uns auf die Master Rights. Um dies nochmals kurz zu erklären: Angenommen du coverst einen Song, dann besitzt du die Master Rights, weil dies eine von dir erstellte, einmalige Aufnahme ist. Die Publishing Rights bleiben jedoch bei den Autoren und Komponisten des Originalsongs. Hast du den Song selbst getextet, komponiert und recorded, liegen sowohl die Master- wie die Publishing Rights bei dir.
Wem gehören die Master Rights?
Vor jedem Recording sollten die Master Rights festgehalten werden. Wer die Aufnahme bezahlt, dem gehören im Normalfall auch die Rechte. Wenn eine Band in Eigenregie recoreded und produziert, muss man innerhalb der Band festlegen, wer welchen Anteil erhält. Wird man dabei von einem Produzenten unterstützt, der die Produktion leitet, ist dieser ebenfalls zu beteiligen. Erst wenn dies geklärt ist, sollte es ins Studio gehen.
Wie viel bezahlen die Streamingdienste an die Inhaber der Master Rights?
Von den Beträgen die Shops wie Spotify, Apple Music etc. auszahlen, geht ein Großteil an die Inhaber der Master Rights. Spotify hat kürzlich offengelegt, dass sie von den generierten Umsätzen rund einen Drittel für sich behalten. Von den restlichen Einnahmen gehen 75-80% an die Inhaber der Master Rights. Gut die Hälfte der total generierten Einnahmen werden somit für die Master Rights ausgeschüttet. Für Musiker ist dies also eine der wichtigsten Einnahmequellen.
Spotify | 33,3% |
Master Rights | 50 - 53,3% |
Publishing Rights | 13,3 - 16,6% |
Wieso gehören die Master Rights häufig dem Label?
Kommt ein Label ins Spiel, gehen die Master Rechte für einen definierten Zeitraum an dieses über. Im Normalfall erhält der Künstler einen Vorschuss und sobald dieser recouped ist einen vertraglich definierten Anteil der durch die Master Rights generierten Einnahmen. In vielen Fällen beinhaltet der Vertrag zudem eine Option, welche dem Label die Möglichkeit gibt den Deal zu verlängern und auf weitere neue, bislang unveröffentlichte Releases auszweiten. Ist das Label von Beginn an involviert und übernimmt die kompletten Produktionskosten, gehören die Master Rights zumeist für immer dem Label.
Man ist somit an das Label gebunden und kann mit diesem Release nicht einfach zu einem anderen Label oder Vertrieb wechseln, weil man die Rechte an der Aufnahme nicht besitzt. Dies ist einer der Gründe, wieso immer mehr Künstler mit dem Label nur einen Vertriebsdeal unterschreiben, wo sie im Besitz der Rechte bleiben oder direkt mit einem Distributor wie iGroove arbeiten und so keine Rechte abgeben und auch jederzeit mit ihren Releases wechseln können.
Die Labels erhalten die Master Rechte als Gegenleistung für die Finanzierung und Vermarktung der Musik. Um zu verhindern, dass man nicht zu einem Künstler wird, der sich beklagt nicht im Besitz seiner Masters zu sein, sollte man bei Verhandlungen unbedingt einen erfahrenen Anwalt beiziehen. Denn wenn du die Rechte an deiner Aufnahme nicht besitzt, sind auch deine Möglichkeiten damit Geld zu verdienen stark eingeschränkt.